Nachfahrversuch

Nachfahrversuch

Bei den in der Betriebsfestigkeit durchgeführten Nachfahrversuchen ist ein aufgezeichnetes Signal möglichst genau am Prüfstand zu reproduzieren. Das Verhalten von Prüfstand und Bauteil führt jedoch dazu, dass das Ist-Signal - trotz optimal eingestellter Regler - nicht mit dem gewünschten Soll-Signal übereinstimmt.


Die iterativ lernende Regelung

 

Zur Verbesserung von Prüfungen in der Betriebsfestigkeit können iterativ lernende Regelungen mit großem Vorteil eingesetzt werden. Mit ihrer Hilfe kann die Übereinstimmung von Soll- und Ist-Signal von Zyklus zu Zyklus verbessert werden. Um den Verlauf der Regelgröße an einen vorgegebenen Verlauf anzugleichen, werden die Ein- und Ausgangsverläufe des vorangegangenen Zyklus verwendet, um den Stellgrößenverlauf für den nächsten Zyklus so zu berechnen, dass der Fehler immer kleiner wird. Dadurch wird insbesondere bei sich wiederholenden Signalen eine sehr hohe Regelgüte erreicht. Abbildung 9 zeigt als Beispiel einen Soll-Ist-Vergleich eines 2-Sekunden-Nachfahrsignals, das nach der Iteration nahezu deckungsgleich mit dem Ist-Signal ist.


Erlernen des Prüfstandsverhaltens

 

Der Iterationsprozess lässt sich beschleunigen, indem zunächst das Übertragungsverhalten der Regelstrecke - also Prüfstand und Bauteil - identifiziert wird. Hierzu werden der Amplituden- und Phasengang der Regelstrecke ermittelt. Durch die Invertierung des Amplituden- und Phasengangs lässt sich aus dem Soll-Signal ein sogenanntes Drive-Signal erzeugen. Gibt man dieses auf den Prüfstand, sollte der Prüfstand das Soll-Signal reproduzieren. Häufig entspricht das Ist-Signal aber auch dann noch nicht ganz dem Soll-Signal, sodass das Drive-Signal weiter verändert muss, um das gewünschte Soll-Signal zu erhalten.

 

Arbeitsteilung

 

In der Regel liegen die komplexen Nachfahrsignale bereits in Datenform auf dem PC vor. Um diese für den Regler aufzubereiten, werden die Signale von der SysCon-Software so modifiziert, dass der Prüfstand das gewünschte Ist-Signal reproduziert. Der Regler wird dadurch entlastet und kann zusätzliche Funktionen übernehmen.

Soll-Ist-Vergleich: die blaue Kurve zeigt das Sollsignal und die rote Kurve das iterierte Istsignal eines pneumatischen Prüfstands.